Bericht zu SPONTEX ‘16: Exkursion nach Halle (Saale)
SPONTEX ‘16: Exkursion nach Halle (Saale) am 04.09.2016
Zügig brachten S-Bahn und Straßenbahn 14 Mitglieder des Freundeskreises zur Moritzburg Halle (Saale), die vor 500 Jahren als Residenz der Erzbischöfe Magdeburgs erbaut wurde und jetzt das Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt beherbergt. Unser Ziel war die Sonderausstellung „Magie des Augenblicks“ mit Meisterwerken aus der Sammlung von Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler in der Villa Flora in Winterthur(Schweiz).
Den ersten Höhepunkt der Führung bildete jedoch wunschgemäß die sog. Feininger-Empore im neuen Erweiterungsbau, in der die Entstehungsgeschichte und Bedeutung der berühmten „Halle-Serie“ des Bauhausmeisters Lyonel Feininger hervorgehoben wird. Von 1929 – 31 schuf der Maler in einem eigens für ihn eingerichteten Atelier im obersten Geschoss des Torturmes elf faszinierende Gemälde, die jedoch 1937 als „entartete Kunst“ aus dem Museum entfernt wurden.
In der Sonderausstellung wird durch Raumaufteilung, Original-Möbel sowie der Farb- und Lichtgestaltung die Atmosphäre der Villa Flora nachempfunden. Zwischen 1906 und 1936 hatten der Augenarzt und seine kunstsinnige Frau eine beeindruckende Kollektion zeitgenössischer französischer Kunst mit Werken von Van Gogh (u. a. „Der Sämann“!), Cézanne, Bonnard, Denis, Vallotton, Matisse, Rodin, Toulouse-Lautrec u. a. zusammengetragen. Wie in der Führung erklärt, war das Sammlerehepaar mit vielen Künstlern befreundet. Die Erläuterungen zu den Bildern wurden durch interessante Details zur Entstehung der Sammlung und dem Erwerb der Bilder gewürzt. Im Anschluss an die Führung blieb noch Zeit für individuelle Besichtigungen.
Nach dem Mittagessen im Gasthaus „Zum Schad“ bildete ein geführter Altstadtrundgang bis zum Markt den Abschluss der Exkursion. Zurück zum Bahnhof, schnell noch einen Kaffee bzw. Tee oder Eis und in die S-Bahn nach Leipzig.
Prof. Werner Engewald
Mitglied Freundeskreis